SI Forum in Chemnitz - Die Soroptimistische Zukunftskonferenz

Chemnitz war am 8. und 9. November 2025 Schauplatz einer deutschlandweiten Zukunftskonferenz von Soroptimist International Deutschland, drei Freiberger Clubschwestern waren dabei.

 

Der Veranstaltungsort erinnert daran, dass in Chemnitz Traktoren, Busse und Lokomotiven gebaut wurden. Bild: Elke Hussel

Vier SI-Präsidentinnen: Welt / Europa / Deutschland / Chemnitz bei der Kerzenzeremonie für soroptimistischen Zusammenhalt. Bild: Elke Hussel

Chemnitz war am 8. und 9. November 2025 Schauplatz einer deutschlandweiten Zukunftskonferenz von Soroptimist International Deutschland, drei Freiberger Clubschwestern waren dabei. In der Kulturhauptstadt Europas diskutierten Expertinnen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft Themen wie Künstliche Intelligenz, Wasserstoff, Frauenmedizin und Gewaltprävention. Die Soroptimistinnen zeigten, wie technologische Innovation und gesellschaftliche Verantwortung zusammenwirken können – weiblich gedacht, vernetzt und praxisnah.

Die Atmosphäre im Chemnitzer Kraftverkehr war geprägt von Aufbruch und Energie. Zwischen Keynotes, Workshops und Gesprächen entstand ein gemeinsamer Geist, der über reine Wissensvermittlung hinausging: das Bewusstsein, dass Veränderung aus Initiative und Zusammenarbeit wächst. D

Ein Beispiel dafür lieferte Dr. Ulrike Beyer vom Fraunhofer-Institut Chemnitz. Sie stellte mit „HyGrid“ ein mobiles Energiesystem vor, das Strom aus erneuerbaren Quellen in Wasserstoff umwandelt, speichert und bei Bedarf wieder nutzbar macht. Ein autarkes System, das selbst in Krisengebieten Energie liefert – und ein Symbol für Sachsens Forschungskraft.

Einen anderen, ebenso zukunftsweisenden Weg zeigte Sogol Kordi, Gründerin von myProtectify. Ihre digitale Hilfsplattform „Maya“ bietet Betroffenen häuslicher Gewalt anonyme Unterstützung per KI-gestütztem Chat – rund um die Uhr, mehrsprachig und direkt verknüpft mit bestehenden Hilfsstrukturen. Digitalisierung wird hier zur Brücke ins reale Hilfssystem.

Neben Energie und Sozialtechnologie stand auch die Nutzung von KI und digitalen Netzwerken im Fokus - für Selbstorganisation, Öffentlichkeitsarbeit und Projektmanagement. KI wurde nicht als abstraktes System, sondern als Werkzeug weiblicher Selbstwirksamkeit verstanden – als Instrument, das Strukturen erleichtert, Kommunikation stärkt und Gemeinschaft sichtbar macht.

Die Impulse aus Chemnitz wirken weit über die Stadt hinaus – bis nach Freiberg. Der dortige SI-Club übersetzt sie in lokales Engagement: in Bildungsprojekte, Mädchenförderung, Präventionsarbeit und kulturelle Vernetzung. Freiberg, mit seiner Bergakademie und langen Wissenschaftstradition, steht exemplarisch für Sachsens Fähigkeit, Wissen in Wirksamkeit zu verwandeln. Der Club arbeitet eng mit Schulen, sozialen Einrichtungen und kulturellen Partnern zusammen, um jungen Frauen Zugang zu Bildung, Orientierung und Mut zur Eigenständigkeit zu eröffnen. Mit Lesungen, Mentoring und Projektarbeit bringt der Freiberger Club globale Themen ins regionale Bewusstsein – und zeigt, dass Fortschritt immer dort beginnt, wo Menschen Verantwortung übernehmen.

So wurde Sachsen an diesem Wochenende zum Impulsgeber. Das Signal der Soroptimistinnen – für Wandel, Zusammenhalt und Zuversicht – nahmen die Teilnehmerinnen mit in ihre Heimatclubs in ganz Deutschland, als Funken für neue Initiativen. Und weil auch die Weltpräsidentin Siew Yong Gnanalingam und die Europapräsidentin elect Sabine Reimann anwesend waren, reichte dieser Glanz noch weiter: hinein in das internationale Netzwerk der Soroptimistinnen, das in über 120 Ländern Ideen, Wissen und Mut teilt.

Das Wochenende in Chemnitz hat gezeigt, dass Sachsen mehr ist als Standort – es ist ein Ideenraum, in dem Forschung, Kultur und Gemeinsinn ineinandergreifen. Was im Labor gedacht, im Workshop diskutiert und im Netzwerk geteilt wurde, findet in Städten wie Freiberg konkrete Gestalt.
Die Zukunftskonferenz wurde so zum Symbol für ein Sachsen, das nicht wartet, sondern bewegt – für Frauen, die Technik verstehen und zugleich Empathie leben. Für Gemeinschaft, die über Grenzen hinaus wirkt. Und für ein Land, das mit klarem Geist und offenem Herzen Zukunft gestaltet.




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